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Gentoo - Maßgeschneidertes statt Ware von der Stange

Begonnen von guest18, 19. September 2017, 22:28:09

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guest18

Ich freue mich endlich etwas in unserem Land zum Thema "systemdfree" lesen zu dürfen.

Natürlich möchte ich euch meine Distribution "Gentoo" ans Herz legen.
Die Meinungen gehen auseinander, die einen lieben es für die Freiheit alles individuell und auf das eigene System abgestimmt, einrichten zu können, andere verziehen das Gesicht, aufgrund des Zeitaufwandes und der Komplexität die es mit sich bringt.

Trotzdem, wenn Ihr euch "durchkämpft" bekommt Ihr einen super Maßanzug  :)

guest16

Also ich fände ein Gentoo mit möglichst vielen fertigen binarys gut.

1. Hat nicht jeder einen dicken Rechner.
2. Haben viele Familie usw. und können nicht ewig vor dem Rechner sitzen.

Aber ich hätte ein Gentoo mit seine Freiheiten, weil ich könnte ja wenn
ich wollte, jederzeit was verändern, muss es aber nicht.

Auf diesem Wege war Sabayon, das fand ich aber extrem verfrickelt, es sollte
doch möglichst einfach und sauber konfiguriert sein, das ist denen aber wohl
egal, sonst wären sie nicht auf systemD umgestiegen.

guest10

Zitat von: thommy am 21. September 2017, 01:16:35
Also ich fände ein Gentoo mit möglichst vielen fertigen binarys gut.

1. Hat nicht jeder einen dicken Rechner.
2. Haben viele Familie usw. und können nicht ewig vor dem Rechner sitzen.

Aber ich hätte ein Gentoo mit seine Freiheiten, weil ich könnte ja wenn
ich wollte, jederzeit was verändern, muss es aber nicht.

Hmm, manjaro hat das doch erst neulich gemacht.

MfG

guest18

ZitatAlso ich fände ein Gentoo mit möglichst vielen fertigen binarys gut.

1. Hat nicht jeder einen dicken Rechner.
2. Haben viele Familie usw. und können nicht ewig vor dem Rechner sitzen.

Aber ich hätte ein Gentoo mit seine Freiheiten, weil ich könnte ja wenn
ich wollte, jederzeit was verändern, muss es aber nicht.

Auf diesem Wege war Sabayon, das fand ich aber extrem verfrickelt, es sollte
doch möglichst einfach und sauber konfiguriert sein, das ist denen aber wohl
egal, sonst wären sie nicht auf systemD umgestiegen.

Eigentlich benötigst Du nicht unbedingt einen dicken Rechner. Früher waren die auch nicht "dick"  ;)
Weiterhin musst Du nicht immer vor dem Rechner sitzen, dass läuft alles in Ruhe im Hintergrund.
Natürlich brauchst Du weit aus mehr Zeit um Dir ein System aufzusetzen, aber Du bekommt das was Du wirklich möchtest. Es sind nur die Abhängigkeiten auf dem PC, die Du festlegst.

Deine make.conf steuert es eben, ob Du (z.B.) GKT- und Bluetooth-Unterstützung in den Paketen bekommst

Mit den USE-Flags bestimmst Du selbst welche Fertigkeiten ein Programm haben soll und auf welche Optionen Du verzichten kann. Die Programme sind daher maßgeschneidert auf Deine Bedürfnisse. Ein Programm bringt also genau solange keine Bluetooth-Unterstützung mit, bis Du Bluetooth benötigst.

Wer lieber Thunderbird unter Plasma nutzt, benötigt kein Akonadi. Warum soll das immer im Hintergrund ballern?!
Gentoo bietet Dir gesplittete Plasma-Pakete. Du entscheidest wie schlank das ganze wird und dir wird kein komplettes Meta-Paket draufgeschoben.

Genau das ist das Problem bei Sabayon. Die make.conf ist so etwas von "voll gemüllt" und bläht das gesamte System auf.
Auch bei redcore-Linux bin ich da sehr skeptisch, ob der vollmundige User da sauber steuernd eingreifen kann.

Gentoo ist eigentlich sehr stabil und bietet eine sehr großes Repository, es besteht eine sehr einfache Möglichkeit, stabile und unstabile Pakete in einem System zu mischen. Das Paketmanagement ist ausgereift und es gibt eine großartige Dokumentation in Website und Wiki. Weiterhin besteht eine große, gute und freundliche Community, auch deutschsprachig.

Fette Pakete wie Libreoffice, Virtualbox und Firefox gibt es ja als Bin-Pakete. Chrome/Opera/Vivaldi lassen sich auch schnell installieren.
Auf einem alten Rechner mit einem Core-Duo2 hatte ich neulich mal Chrome und Opera installiert
google-chrome-61.0.3163.100: Sat Sep 30 15:37:18 2017: 55 seconds
opera-48.0.2685.35: Tue Oct  3 13:58:17 2017: 21 seconds

Gleichzeitig muss ich aber auch sagen, dass der User sich mit seinem System sehr gut auseinander setzen muss um sein System am Laufen zu halten. Bei dem Mischen von stable und unstable-Paketen wird er immer auf den einen oder anderen "Block" treffen und dann ist das Lesen von Portage-Meldungen ein Muss.

Ich habe einmal auf einem Blog folgendes gelesen
ZitatBei Gentoo... nun, wirst du mit Schrauben, Werkzeug und Einzelstücken überschüttet und du baust dir deinen Wagen selbst zusammen.
und das stimmt auch. Trotzdem - die Lernkurve ist extrem gut  ;D
Gentoo besitzt keinen Installer. Jede Gentoo-Installation kann aus jeder Umgebung gestartet werden. Es muss nicht über die minmale Live-CD geschehen. Eine sehr gute Alternative ist die Systemrecure-CD. Die setzt auf Gentoo auf und bietet eine xfce-Umgebung. Von dort kann Gentoo in einer grafischen Umgebung ganz in Ruhe installiert werden.
Nach ein paar kleinen Arbeiten geht es sehr schnell in einer chroot-Umgebung weiter und der User lernt schnell diese zu nutzen wenn es mal "knallt".

Was mich auch seit Jahren begeistert, ist die Möglichkeit meinen Kernel an meine Bedürfnisse anzupassen und schlank zu halten.
ZitatGentoo ist anstrengend. Keine Frage. Aber wer die Zeit hat, sich ein wenig damit zu beschäftigen, wird eine eigenartige Freude daran erleben. Man baut sich sein System in Kleinarbeit zusammen, richtet es ein, pflegt die ständig aktualisierten Paketversionen, ...

Gentoo = Der steinige Weg führt eben ins systemd-freie-Paradies  ;)

Daemon

Gentoo muss ich mir mal anschauen, aber erst wenn ich meinen neuen/anderen Laptop habe (und Zeit).
I'm worse at what I do best and for this gift I feel blessed

guest18

ZitatGentoo muss ich mir mal anschauen, aber erst wenn ich meinen neuen/anderen Laptop habe (und Zeit).
ZitatGentoo kenne ich schon lange, aber immer nur kurz in VBox ausprobiert.

Vor 10 Jahren fand ich das interessant, dass "jedes" Paket noch kompiliert wird, mittlerweile ist das für mich Zeitverschwendung.
https://systemdfree.de/index.php?topic=27.msg128#msg128

evtl. ist es dann ja doch keine Zeitverschwendung?!  ;) ;D
Stehe gerne bei Fragen/Problemen zur Verfügung

Daemon

Das stimmt, aber durch deinen Beitrag hat sich mein Interesse wieder geweckt.  ;) :)
I'm worse at what I do best and for this gift I feel blessed

guest18

Habe damals Gentoo in der Vbox mehrmals installiert und immer sind wieder kleine Probs entstanden. Aus jedem Fehler hatte ich gelernt. Auch hatte ich mich gefragt, ob es Sinn macht dieses ganze Zeit zu investieren. Trotzdem möchte ich heute keine andere Distri mehr auf meinen Kisten haben.

Keine Distri gib mir heute mehr das Gefühl Pöttering-free zu sein und ich der Herr des Geschehens zu sein.  ;D

guest28

Zitat von: FlipFlop am 07. Oktober 2017, 19:37:29
Weiterhin musst Du nicht immer vor dem Rechner sitzen, dass läuft alles in Ruhe im Hintergrund.

wie macht man das?

gibt es irgendwo eine kompaktes Beispiel, wie man Gentoo im Hintergrund einrichtet?

ich kenne das von NuTyx (ist auch auf diesem Forum vertreten, etwas weiter unten).

Für Nutyx, FALLS MAN DEN KOMPILATIONSWEG NIMMT (NuTyx geht auch aus binaries! Es ist LFS, aus Binaries geworden! Mal, aber, vor 3..4 Jahren, wollte NUtensThierry, Thierry ist vermutlich abgekürzt als Tyx, denk mal Tux und Linux, die Versuchung war groß. der Erschaffer von NuTyx, seine Distro nur noch als vollautomatisch kompilierendes System von LFS anbieten. Vollautomatisch wurde nie erreicht, daher die Rückkehr zu binaries...) läuft es in der Commando-Line-Ebene, entweder in einer der Konsolen in Commando-Line, falls man noch kein Graphik-System eingebaut hat, oder in einem Terminal-Emulator in Graphik-Modus. Das heißt, es ist gar nicht im Hintergrund: Man bringt es im Hintergrund selber, wenn, im Falle A, man dann in einer anderen Konsole weiterarbeitet (im Charakter-Modus) oder. dann im Graphik-Modus, bewußt den Terminal-Emulator vollkommen verkleinert. Sonst läuft der Kompiliervorgang direkt vor den Augen... Was ich von NuTyx nicht kennen würde, ist die von Dir angepriesene Möglichkeit, mit Kontrollbits gewisse Eigenschaften ein- oder abzuschalten, wie Bluetooth etc...

In der NuTyx-Dokumentation gibt es ein sehr anschaulisches Beispiel wie man das NuTyx vollkommen auf dem eigenen Rechner kompiliert: Alles in der Chroot ist am Schluß frisch kompiliert. Es wurde gar nichts aus bestehenden Binaries übernommen.

Wenn man sich extrem gut auskennt, könnte man sogar etwas anderes kompilieren, als das, was die Grundversion ist!

Aber das Kontrollbits auch was steuern, wüsste ich nicht!

guest18

Zitatwie macht man das?

gibt es irgendwo eine kompaktes Beispiel, wie man Gentoo im Hintergrund einrichtet?
Okay, das war mehr auf die Aussage
ZitatHaben viele Familie usw. und können nicht ewig vor dem Rechner sitzen.
bezogen und zielte auf die nachfolgenden Updates in.

Der Installationsprozess erfordert natürlich volle Aufmerksamkeit  ;)

guest28

also ich wäre auch interessiert, mal Gentoo zu bauen, weil NuTyx in der neuen Version etwas ungeschicktes gemacht hat (nur viele Umgebungen , von LXDE bis KDE! Enorm, aber so nutzlos! Alle Umgebungen haben nur einen Ziel: Untereinander mit der Optik wetteifern! Nur KDE bietet mehr, Integration mit den App's wird aber dafür terrormäßig langsam auch auf mein Rechner, CPU nicht so schnell aber immerhin 4 cores / 64 bit oder 8 cores / 32 bits) anstatt das Angebot an Applicationen, die wirklich etwas bringen zu vergrößern: sogar hunspell ist da nur im Ansatz verfügbar, meine Lieblinge wie JWM, JWM ersetzt den ganzen Schrott an Umgebungen mit weniger als 1 MB und JWM + Rox ergibt ein vollständiges System, wo man App's gewissen Dateien zuordnen kann, Hintergrundsbilder den Fenstern, und das ohne Zusatzprogramm wie Feh usw., Ikonen und Characters verwalten, und, und, insbesondere, die Sektion StartUpCommand: ein setxkbmap xx yy drin, und man braucht gar keine andere Keyboard-Verwaltung für nicht-komplexe Sprachen! Für komplexe Sprachen? Hm, zuletzt hatte NuTyx nur den Ansatz: ibus und noch etwas, aber die lib's für die Sprachräume fehlten, wie in hunspell!
S. auch mein Wortmeldung von gerade vorher in der Subdivision LFS / Nuttyx!

Warum dann NuTyx? Ich spreche recht gut deutsch, aber habe Mühe die langen HowTo's und noch schlimmer man pages in English zu lesen... NuTyx ist schweizerisch, aber französisch-schweizerisch, und ich spreche muttersprachig französisch, so einfach ist das! Deutsch könnte ich genauso gut lesen, aber ich kenne keine kompakte Anweisungen zu Gentoo (oder Arch selbst kompiliert) in einer dieser Sprachen...